Verwirrtsein ist intelligent

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Seit Anfang August, seit der Ernteschnitt-Zeit und dem Bezeugen vor einigen aufmerksamen Frauen, dass ich all das abschneide, was mein Leuchten verhindert, passieren faszinierende Dinge im Außen: Nach meiner direkt anschließenden 3-wöchigen Reise durch Italien im völligen Flow, in Leichtigkeit und mit Genuss, finde ich mein Konto aufgefüllter vor als je zuvor und bei einem Treffen mit meiner ehemaligen Chefin fiel ihr folgender Satz aus dem Mund: „Ich muss sagen, du hast einfach den Laden zum Leuchten gebracht.“

Eine Woche nach meiner Rückkehr wachte ich gestern morgen also mit all diesen schönen Erlebnissen im System auf und fühlte totalen Mangel. Hä?????? Meine alten inneren Glaubenssätze hatten mich also mal wieder voll im Griff (“Freu dich nicht zu früh!”)
Völlig zerstreut lief ich in die Natur und ließ mich vom Außen mitreißen. So wie die Elbe gestern über die Ufer trat, zerfloss ich ebenso. „Was ist denn nun wahr???? HALLO!?“

Lichtverschmutzung

Ich stoppte vor einer Tafel, die augenscheinlich neu aufgestellt worden war: LUCIA - das Lichtprojekt zum Erhalt bedrohter Tierarten aufgrund von Lichtverschmutzung im Hafengebiet

„Lichtverschmutzung?? Irgendwas klingelt in mir…

Keine Ahnung, das ist anstrengend - Ich brauche Kaffee!“

In der nächsten Fischbude bestellte ich mir ein Fischbrötchen (war da nicht der Impuls: Kaffee??). Das Wetter war sich an diesem Tag ebenso nicht einig und wechselte seine Launen mit jedem 10. Atemzug. Ich beobachtete das Spielchen im Trockenen, spürte den toten Fisch meine Kehle heruntergleiten und versuchte meine Bodenlosigkeit einfach anzunehmen. Es passierten keine bahnbrechenden Erkenntnisse. Mir fiel nicht mal ein, dass ich diesen Zustand sehr gut kannte.

(Gefühlte) 3 Stunden später ließ ich mich auf der Wurzel einer Pappel nieder und lauschte dem Schwappen der über die Ufer getretenen Elbe, die sich leicht vor meinen Füßen ausbreiten konnte. Ich spürte die harte Rinde unter mir, nahm dieses Getragen-Sein wahr, das Rauschen und Gluckern. Die Sonne schien durch die Blätter und es klarte endlich etwas auf in mir. Ich ließ das größer werden. Es wurde still…

Dann: „Es ist Erntedankzeit! Fülle… alter FÜLLE!!! Und LEUCHTEN… überall! KATHI!


Einatmen
Ausatmen


Wofür bin ich dankbar?“

Meine Kehle wurde eng. Ich musste etwas aussprechen, was meine Dankbarkeit in den Schatten stellte. Ich drückte auf den Aufnahmeknopf und sprach einer bestimmten Person etwas auf. Ich war so gelöst. Dankbarkeit stieg auf, dass ich derartig offene und bewusste Menschen um mich weiß; Energie kam zurück in mein System, Klarheit in den Kopf. Ah, Lichtverschmutzung, voll logisch jetzt.

Verwirrtsein ist pure Körperintelligenz

Diese Tage völliger Verwirrung sind dermaßen wichtig, weil in diesen Momenten eine Umprogrammierung stattfindet: aus dem alten Mangeldenken in die wahrhaftige Fülle; nicht ins Überhebliche, was auch wieder Schatten wäre, sondern ins unaufgeregte, authentische Sein und damit ins Leuchten. AGAIN: Es ist alles da! Verwirrtsein ist also pure Körperintelligenz.

Dieses Leuchten ist also anziehend. Und meine alten Muster hatten Angst ersetzlich zu werden, rebellierten und hielten mich klein und völlig unzentriert. Gut, dass sich das Leuchten in mir schon ausweiten und ausprobieren durfte; gut, dass es Menschen gibt, die mein Leuchten sehen, auch wenn ich mich uferlos fühle; gut, dass ich mich bezeugen lassen habe, mein Leuchten zu ehren und mich dafür einzusetzen. Und ich werde es noch bewusster wahrnehmen können, wenn die Natur mit ihrem Farbenspiel beginnt. Oh wow ich bin so dankbar!

Und dann „fliegen Motten in das Licht, genau wie du und ich! Yeah…“ (danke Jan Delay fürs Erinnern).

Simple as that, WENN ich es bewusst wahrnehmen kann. Bewusstseinsbildung schafft also auf Dauer Einfachheit, Leichtigkeit, Fokus und Freude.

Leudde, oohh jaaa :D

Katharina Frilling

coaching & facilitation

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